Vegan

Für die Pflanzenernährung werden in der Ökologischen Landwirtschaft meist tierische Dünger verwendet. Gülle und Mist sind natürlich die Dünger, die einem da als erstes einfallen. Aber gerade im Gemüsebau werden dem Boden besonders viele Nährstoffe entzogen. Hier ist eine gezielte Düngung nötig. Dabei ist es durchaus üblich, Reste der Fleischindustrie zu nutzen. So werden viele Gemüsepflanzen im erwerbsmäßigen Gemüseanbau mit Borstenpellets (aus den Borsten geschlachteter Schweine), mit Hornspänen oder -mehl (aus den abgesägten Klauen und Hörnern der geschlachteten Kühe) oder auch Federpellets (aus Hühnerfedern) gedüngt.
Alle diese Mittel werden im Ackerwinde Gemüsegarten nicht verwendet. Stattdessen werden die Nährstoffverluste möglichst gering gehalten und entzogene Nährstoffe über Mulch und pflanzlichen Kompost zurückgeführt. Als Ergänzung werden bei Bedarf pflanzliche Dünger wie Ackerbohnenschrot und Malzkeimpellets oder auch natürliche mineralische Dünger eingesetzt. Auch die Gründüngung mit Klee und anderen Leguminosen bringt Stickstoff in den Boden und verhindert Nährstoffverluste durch Auswaschung.

.
Im Ackerwinde Gemüsegarten soll ein vielschichtiges, reges Leben in und auf dem Boden möglich sein. Durch vorbeugende Maßnahmen kann die Pflanzengesundheit und das Bodenleben erhöht aber auch das Konfliktpotential bei der Nahrungskonkurrenz vermindert werden. Leider ist es trotzdem unmöglich, nur „nützliche“ Tiere im Garten zu haben. Die ein oder andere Schnecke, Wühlmaus oder auch eine ganze Generation Kartoffelkäfer können selbst mit den besten Vorbeugemaßnahmen den Weg in die Parzelle finden. Ich bin aber der Überzeugung, dass es bei einem Krieg immer nur Verlierer gibt. Anstatt also den vermeintlichen Schädlingen den Kampf anzusagen ist es sinnvoller, sich zu fragen, was sie über das Ökosystem verraten können oder welche Funktion sie dort einnehmen. Ein starker Blattlausbefall kann zum Beispiel auf eine Überdüngung mit Stickstoff hindeuten. Und für den Igel ist es besser, wenn ich die abgesammelten Schnecken auf der anderen Gartenseite aussetze, anstatt sie zu vergiften oder zu zertreten.